„Alleine hätte ich das nach Janoschs Geburt niemals geschafft. Ich bin so erleichtert, dass wir die erste Zeit hier leben können. Die große Unterstützung, die Gemeinschaft und der Austausch mit den anderen Frauen machen mir Mut zu einem Neuanfang auf eigenen Beinen.“
Luise. 23 Jahre, alleinerziehend. Lebt seit zwei Monaten mit ihren Söhnen Peer (18 Monate) und Janosch (10 Wochen) im Mutter-Kind-Haus „Maria Magdalena“.

Mutter-Kind-Haus „Maria Magdalena“

Startklar. Fürs Baby und die Mama.

Eine frühe Schwangerschaft, eine Erkrankung oder Krise oder generell das Fehlen sozialer Netzwerke können das Leben einer jungen Mutter, insbesondere wenn sie alleinerziehend ist, ganz schön durcheinanderwirbeln und eine gesunde Entwicklung des Neugeborenen oder Kleinkindes gefährden. Auch wenn eine Mutter alles in ihrer Macht Stehende tut, damit es ihrem Kind oder ihren Kindern gut geht, kommt es immer wieder vor, dass sie mit der neuen Situation komplett überfordert ist.

Unser Mutter-Kind-Haus bietet hier Schutz, Unterstützung und vor allem eine verlässliche Struktur – und das rund um die Uhr. Das Angebot richtet sich an schwangere Frauen und Mütter ab 14 Jahren, die aufgrund verschiedenster Lebenssituationen nicht in ihrem bisherigen Umfeld bleiben können. In unserem Haus finden sie gemeinsam mit ihren
Kindern einen sicheren Hafen und stabilen Anker im eigenen kleinen Appartement. Hier können sie durchatmen, neu anfangen und mit unserer Unterstützung und gemeinsam mit den anderen Müttern und Kindern im Haus lernen, ihren Alltag mit Kind gut zu gestalten.

Umfassende Unterstützung und Schutz des Kindeswohls

In unserer Einrichtung begleiten wir die Mütter bei allem, was für sie und ihre Kinder wichtig ist. Ein geregelter Tagesablauf mit gemeinsamen Mahlzeiten gibt Stabilität und Orientierung. Unsere Unterstützung bei Versorgung, Pflege und Erziehung des Kindes und unsere Begleitung bei den kleinen und großen Aufgaben im Alltag setzt die richtigen Weichen, um die neue Lebenssituation in Zukunft möglichst eigenständig bewältigen zu können. Durch individuelle Hilfeplanung und regelmäßige Reflexionen gelingt es, Überforderungen der Mütter so aufzufangen, dass die wachsende Mutter-Kind-Beziehung nicht gefährdet wird. Die Gewährleistung des Kinderschutzes und die Sicherung der Kinderrechte stehen im Mittelpunkt der Unterstützung.

Wertschätzendes Miteinander

Ein maßgeblicher Bestandteil unserer Arbeit ist es, die Mütter positiv zu bestärken und wertschätzend mit ihnen zusammenzuarbeiten. Eine wichtige Voraussetzung ist natürlich deren Bereitschaft und persönliches Engagement. Den meisten Frauen in unserer Einrichtung fehlt die familiäre Unterstützung und ein zuverlässiges Netzwerk. Bei uns machen sie die Erfahrung, dass es anderen Frauen genauso geht und dass eine Gemeinschaft alle miteinander stärkt. Sie lernen, ihr persönliches Netzwerk aufzubauen und gewinnen zunehmend Vertrauen, ihr Leben eigenverantwortlich in die Hand zu nehmen.

Privater Lebensraum in gemeinschaftlicher Atmosphäre

In unserem Mutter-Kind-Haus wohnen die Mütter mit ihren Kindern in 15 Appartements – eines darunter barrierefrei – mit jeweils zwei Zimmern, Küchenzeile, Bad und separatem Eingang. Die möblierten Appartements sind farblich ansprechend und kindgerecht eingerichtet, wobei jede Frau ihr privates Zuhause individuell gestalten kann. Darüber hinaus stehen allen im Haus Gemeinschaftsräume zum Leben, Lernen und Spielen zur Verfügung. Die Kombination von Appartement und großzügig gestalteten, rollstuhlgerechten Gemeinschaftsräumen kommt dem Wunsch der Mütter nach Autonomie einerseits und Gruppenzugehörigkeit andererseits entgegen und bietet genügend Freiraum zur eigenen Entfaltung.

Sozialpädagogische Begleitung rund um die Uhr

Unser engagiertes Team ist rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr begleitend für die Schwangeren und Mütter mit ihren Kindern da. Die sozialpädagogische Betreuung sichert die Versorgung der Kinder auch bei sehr belasteten oder psychisch kranken Müttern und bietet eine umfassende Unterstützung bei der Pflege und Erziehung. Mädchen und junge Frauen, die noch die Schule besuchen oder in der Ausbildung sind, werden entlastet und erhalten aktive Unterstützung. Unser engmaschiges Bezugsbetreuungssystem mit einer festen Ansprechpartnerin für maximal zwei Frauen ermöglicht eine individuelle, bedarfsgerechte Unterstützung.

Geregelter Alltag und stabilisierendes Strukturprogramm

In unserem Mutter-Kind-Haus bieten wir den Schwangeren und Müttern eine feste Tagesstruktur mit pädagogischen und therapeutischen Angeboten. Gemeinsame Mahlzeiten und geregelte Ausgehzeiten sorgen für Stabilität, fördern das Gemeinschaftsgefühl und bieten klare Orientierung. Für alle Mütter, die nicht in der Ausbildung sind, haben wir ein Strukturprogramm entwickelt, das ihren Alltag von Montag bis Donnerstag verbindlich regelt. Angebote in den Bereichen Haushaltsgestaltung, soziales Kompetenztraining, Bewegung und Kreativität tragen dazu bei, dass sie ihren Alltag als Alleinerziehende zukünftig besser bewältigen können.
Die Frauen beteiligen sich im Haushalt und lernen in unserem Haushaltstraining, wie sie ihren Haushalt besser organisieren. Zu unserem sozialen Kompetenztraining laden wir Expertinnen ein, die den Frauen auf unterschiedlichen Gebieten wichtige Informationen für den Alltag vermitteln. Außerdem gehen wir mit den Müttern regelmäßig walken und schwimmen, damit diese für sich selbst wieder ein positives Körpergefühl entwickeln können.

Flexible Möglichkeiten der Kinderbetreuung

Krabbelgruppe „Kleiner Muk“ für die Kleinsten
Unsere hausinterne Krabbelgruppe „Kleiner MuK“ ergänzt unser Gruppenbetreuungsangebot. Die Kinder im Alter von 3 -18 Monaten werden hier betreut und in ihrer Entwicklung gefördert. Mütter, die einer Schul- oder Berufsausbildung nachgehen, können ihre Kinder bis zu ganztags in der Krabbelgruppe betreuen lassen. Die Kinderbetreuung findet in eigenen, auf die Bedürfnisse von Kleinkindern ausgestatteten Räumlichkeiten statt.

Plätze in der „Kita Auenland“
Im Erdgeschoss befindet sich die öffentliche Kita „Auenland“ des SkF für Kinder von 1-3 Jahren, in der für die Kinder unserer Mütter vier Plätze dauerhaft reserviert sind.

Stärkung der Elternkompetenzen und Mutter-Kind-Bindung im Elterntraining

Direkt an unsere Krabbelgruppe angeschlossen ist unser Elterntraining mit videogestütztem Training und entwicklungspsychologischer Beratung zur Förderung der Mutter-Kind-Bindung. Hier werden die Mütter trainiert, mit Feingefühl auf die Bedürfnisse ihres Kindes zu reagieren. Denn ein neugeborenes Kind braucht von Anfang an Förderung, liebevolle Zuwendung und eine sichere Bindung, um sich positiv zu entwickeln. Die Frauen lernen, ihre Elternkompetenzen zu stärken und ihr Erziehungsverhalten auch unter Berücksichtigung der eigenen Biografie zu reflektieren. Schwangere erfahren alles Wichtige rund um die Geburt und werden auf das Muttersein vorbereitet. Väter und Partner sind in unserem Elterntraining immer willkommen.

Vielseitige Freizeitangebote und positive Gemeinschaftserlebnisse

Außerhalb des Alltags ermöglichen gemeinsame Feste und eine vielseitige Freizeit- und Feriengestaltung angenehme Erlebnisse in der Gemeinschaft. Angesichts der überwiegend schwierigen Ausgangsbedingungen der Mütter sind solche Erfahrungen besonders wichtig und schaffen ein positives Gegengewicht zum Routine-Alltag mit Kind.

In den Ferien finden zweimal die Woche Ausflüge für Mutter und Kind statt. Einmal im Jahr fahren wir auf eine Mutter-Kind-Freizeit nach Italien an den Lago Maggiore oder auch an andere Orte. Wir feiern gemeinsam Feste aus unserer Kultur wie Weihnachten, Ostern und Geburtstage, ebenso wie Feste aus dem Lebenshintergrund unserer Schwangeren und Mütter mit Migrationshintergrund. Einmal im Monat findet ein Eltern-Café statt, das wir mit Unterstützung von zwei Ehrenamtlichen durchführen. Dort werden unsere Frauen mit Café und Kuchen verwöhnt und haben die Möglichkeit, sich untereinander und mit ehemaligen Bewohnerinnen und Gästen auszutauschen.

Multiprofessionelles Team mit breiter Methodenkompetenz

In unserem Mutter-Kind-Haus engagiert sich ein kompetentes Team von Sozialpädagog*innen unterstützt von einer Erzieherin, einer Kindheitspädagogin, einer Hebamme und unserer Hauswirtschaft. Es finden regelmäßige interdisziplinäre Team- und Fall-Supervisionen statt. Unser sozialpädagogischer Fachdienst leistet pädagogische Beratung und steht in Kontakt mit dem Jugendamt.

Vernetzung und Kooperationen

Wir sind in Freiburg sehr gut vernetzt und kooperieren mit niedergelassenen Therapie- und Arztpraxen sowie Fachkräften aus weiteren Unterstützungsangeboten. Eine gute Zusammenarbeit pflegen wir mit relevanten Einrichtungen wie Kindergärten und – aufgrund unserer langjährigen Arbeit mit geflüchteten Familien – ebenso mit ausgebildeten Dolmetscher*innen sowie entsprechenden Beratungsstellen.
Unsere Fachkräfte verfügen über eine umfassende Expertise in der Gestaltung fachübergreifender Kooperationen. Die Zusammenarbeit mit Dritten beinhaltet darüber hinaus hohe Ansprüche an datenschutzrechtliche Anforderungen und Transparenz.

Kontakt

Mutter-Kind-Haus „Maria Magdalena“
Komturstraße 45a
79106 Freiburg

Leiterin:
Anja Wenz
Telefon 0761 38508-210
wenz@skf-freiburg.de

Unser Angebot auf einen Blick

Unser Mutter-Kind-Haus nimmt Mädchen und Frauen ab 14 Jahren auf – Schwangere und Mütter mit mindestens einem Kind bis zum Alter von 6 Jahren, die aufgrund von Belastungen oder ungünstiger Bedingungen ihre Lebenssituation mit Kind nicht eigenständig bewältigen können und auch keine Unterstützung von ihrer Herkunftsfamilie oder anderen Personen aus ihrem sozialen Umfeld erhalten.

Unser Angebot richtet sich insbesondere an:

  • Minderjährige im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe,
    .
  • Suchtgefährdete und Substituierte,
    .
  • Frauen mit diagnostizierter psychischer Erkrankung und Therapiebereitschaft,
    .
  • Frauen mit Essstörungen wie Anorexie oder Bulimie,
    .
  • Frauen mit Gewalt- und Missbrauchserfahrungen,
    .
  • Frauen aus der Haft mit Bewährungsauflage,
    .
  • Frauen mit Lernbehinderungen,
    .
  • Mütter, denen das Sorgerecht für (weitere) Kinder entzogen wurde,
    .
  • Frauen mit Migrationshintergrund und möglicherweise Fluchterfahrung mit
    entsprechenden Belastungen.
    .

Leider können wir Frauen mit akuten psychiatrischen Erkrankungen, hoher Suchtproblematik, schweren kognitiven oder bestimmten körperlichen Einschränkungen nicht aufnehmen.

In einem Gespräch lernen wir uns im Vorfeld gegenseitig kennen und klären, ob ein Platz im Haus für die Betroffene geeignet und frei ist. Jede Anfrage wird im Einzelfall geprüft. Voraussetzungen sind Mitwirkungs- und Kooperationsbereitschaft, der Wunsch, mit dem neuen Lebensabschnitt tragfähige Ziele und persönliche Perspektiven zu entwickeln und die Sicherheit und das Kindeswohl in unserem Betreuungs-Setting gewährleisten zu können.

Unser Angebot soll die Mütter befähigen, mit ihren Kindern selbstständig und eigenverantwortlich zu leben, solange sie aufgrund ihrer Persönlichkeitsentwicklung der Unterstützung bei der Pflege und Erziehung des Kindes bedürfen.

Je nach Einzelfall arbeiten wir an folgenden Themen:

  • Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung und Förderung von Selbstbewusstsein und Autonomie,
    .
  • Stärkung der Elternkompetenz,
    .
  • Sicherung des Kindeswohles,
    .
  • Die Entwicklung von sozialen Kompetenzen,
    .
  • Erlernen aller lebenspraktischen Bereiche,
    .
  • Auseinandersetzung mit der Rolle als Frau, Mutter und Partnerin und Klärung von Partnerbeziehungen,
    .
  • Gesundheitsförderung und Familienplanung,
    .
  • Erstellen eines Lebensplanes,
    .
  • „Horizont erweitern“ und Allgemeinbildung fördern,
    .
  • Existenzsicherung und Schuldenregulierung,
    .
  • Begleitung von Schule und Ausbildung mit bedarfsgerechter Betreuung der Kinder von jungen Müttern in der Ausbildung,
    .
  • Entlastung psychisch stark belasteter Mütter und Vermeidung von Überforderungssituationen,
    .
  • Kooperation mit der Herkunftsfamilie – insbesondere bei Minderjährigen,
    .
  • frühzeitiges Erkennen von Entwicklungsdefiziten des Kindes,
    .
  • kompensatorische Förderung des Kindes in allen Entwicklungsbereichen.
Das örtlich zuständige Jugendamt ist Kostenträger dieser Hilfemaßnahme nach §19 SGB VIII. Wenn die Schwangere bzw. Mutter motiviert ist zur persönlichen Weiterentwicklung und zur Zusammenarbeit mit den pädagogischen Fachkräften, dann freuen wir uns auf eine Terminvereinbarung zu einem Vorstellungsgespräch bei unserer pädagogischen Leitung.