Der SkF Freiburg erhält 80.000,- Euro für ein innovatives Projekt zur Sozialen Schuldnerberatung in Familien.
Das Pilotprojekt wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration mit 80.000 Euro aus Landesmitteln gefördert und startet im September 2023. Es erstreckt sich über eine Laufzeit von 16 Monaten.
.
Landesministerium sieht wachsenden Bedarf an Schuldnerberatung für Familien
Kurzarbeit während der Corona-Krise, steigende Energiepreise und jetzt Inflation: Für Familien wird es immer schwieriger, ihren Alltag zu finanzieren – besonders wenn sie Verbindlichkeiten, zum Beispiel für laufende Kredite, nicht mehr erfüllen können. Doch auch schon vor Corona steckten Familien in der Schuldenfalle – nicht selten durch unverschuldete kritische Lebensereignisse wie Arbeitslosigkeit, Scheidung oder Trennung, dem Tod naher Angehöriger oder Krankheit. Besonders betroffen sind alleinerziehende Personen. Wenn Eltern im Schuldenmeer kein rettendes Land mehr sehen, leiden auch die Kinder. Umso wichtiger ist eine frühzeitige Unterstützung, die Wege aus der Überschuldung aufzeigt. Neben der akuten finanziellen Beratung spielt dabei auch die psychosoziale Begleitung und Präventionsarbeit eine wichtige Rolle, um künftige Überschuldungen zu vermeiden und Möglichkeiten einer sozialen Teilhabe zu stärken. Laut Aussagen von Mitarbeitenden kommunaler Beratungsstellen und freier Träger gestaltet sich die Beratung von überschuldeten Familien besonders komplex – die Befragung wurde im Rahmen des Gesellschaftsreports BW 2/2022 „Überschuldung von Familien in Baden-Württemberg – Analyse und Ansätze zur Verbesserung der Schuldnerberatung von Familien“ durchgeführt. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg stellt infolgedessen nun mehr als 900.000 Euro für Pilotprojekte im Bereich der Schuldnerberatung für Familien zur Verfügung.
Das innovative Projekt des SkF Freiburg ermöglicht passgenaue Angebote für betroffene Familien
Im Rahmen des Pilotprojektes bietet der SkF Freiburg flexible Unterstützung für Familien und Wege aus der Schuldenfalle. Im Unterschied zu den klassischen Schuldnerberatungen profitiert der soziale Träger vom niederschwelligen Kontakt zu Betroffenen im Rahmen der vielfältigen Beratungs- und Unterstützungsangebote, durch die jährlich rund 1.000 Familien erreicht werden. Das Pilotprojekt umfasst eine fachlich kompetente Schuldnerberatung für Familien und erprobt zugleich Kooperationsformen und Methoden, wie eine passgenaue und effektive Unterstützung der Familien in Verbindung mit den bestehenden Angeboten des SkF aussehen könnte. Der soziale Träger profitiert hierbei ganz besonders von seiner hohen Kompetenz in der Bearbeitung von komplexen psychosozialen Problemlagen in Familiensystemen.