Wie geht der richtige Umgang mit Geld? Und wie lassen sich Schulden gesamtgesellschaftlich vermeiden? Vom 2. bis 6. Juni 2025 brachte die bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatung diese Fragen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die AG SBV –  ein Zusammenschluss der Schuldnerberatungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege und der Verbraucherzentralen – fordert von der Politik mehr finanzielles Engagement in der Finanzbildung und Prävention. Ein starkes Zeichen setzt hier der SkF Freiburg mit einem Fachartikel von Manuel Arnegger und Anna-Lisa Müllerschön über unser innovatives Projekt zur Kooperativen Sozialen Schuldenberatung. Der Artikel ist wenige Wochen vor der Aktionswoche in der Zeitschrift „neue caritas“ erschienen.

In Zeiten, in denen der finanzielle Druck wächst, machen sich immer mehr Menschen Sorgen darum, wie sie mit ihrem Geld auskommen und was ihnen die Zukunft bringt. In einer zunehmend komplexen Finanzwelt ist Finanzbildung deshalb unverzichtbar – besonders für Menschen, die mit knappen finanziellen Ressourcen zu kämpfen haben. Gute Finanzbildung kann Überschuldung vorbeugen oder erneute Überschuldung verhindern.

Die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) fordert, Schuldnerberatungsstellen als unabhängige Akteure in der Finanzbildung stärker zu fördern. Insbesondere sollen staatliche Mittel für mehr Info- und Unterrichtsmaterialien zur finanziellen Bildung bereitgestellt werden. Finanzielle Allgemeinbildung und Schuldenprävention müssen strukturell in allen Lebensbereichen verankert werden – insbesondere dort, wo Kinder, Jugendliche und Familien erreicht werden. Gleichermaßen soll Finanzbildung verbindlich in den Lehrplänen aller Schulformen verankert und die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Schuldnerberatungsstellen gezielt gestärkt werden – sei es in der Fortbildung von Lehrkräften oder durch Präventionsangebote direkt vor Ort.

Hier geht es zum PDF-Download des Forderungspapiers der AG SBV

Der SkF Freiburg unterstützt die politischen Forderungen der Aktionswoche, wobei wir gleichermaßen darauf hinweisen, dass finanzielles Wohlbefinden nicht allein in der individuellen Verantwortung Einzelner liegen kann. Eine solche Sichtweise greift zu kurz. Vielmehr braucht es zugleich strukturelle Rahmenbedingungen, um Armut abzubauen und ungerechte Einkommensverhältnisse zu korrigieren. Dennoch ist eine flächendeckend zugängliche, niederschwellige Verbraucher- und Schuldenberatung ein wichtiger Türöffner, um mehr finanzielle Teilhabe zu ermöglichen – unabhängig von Herkunft, Bildung oder sozialem Status. Als sozialer Träger sieht der SkF hier einen hohen Bedarf an niedrigschwelliger, unabhängiger und qualifizierter Beratung, insbesondere für Familien, die akut von Schulden bedroht sind.

Der in der „neuen caritas“ erschienene Fachartikel von Manuel Arnegger, Referent für Innovation und Entwicklung und Anna-Lisa Müllerschön, pädagogische Fachkraft in der Sozialpädagogischen Familienhilfe intensiv & inklusiv beim SkF Freiburg, gibt hier wegweisende Antworten. Der Artikel resümiert die Erfahrungen aus dem innovativen SkF-Projekt „Flexible Hilfen für Familien aus der Überschuldung“, das betroffene Familien mit einer hohen Erfolgsquote gezielt, flexibel und individuell unterstützt. Das Projekt verknüpft hierbei die Expertise von Fachpersonen in bestehenden Angeboten mit dem Fachwissen von Schuldenberater:innen. Der Fachartikel zeigt auf, wie dieser kooperative Ansatz in der Sozialen Schuldenberatung Lösungswege für Betroffene bereit hält und eröffnet die Option, ähnliche Modelle auch für andere Bereiche der Sozialen Arbeit zu entwickeln, um effektiv auf komplexe Problemlagen reagieren zu können.

Hier geht es zum PDF-Download des Fachartikels