Im Schulterschluss mit dem Amt für Soziales machten die Freiburger Schwangerschaftsberatungen von Donum Vitae, Pro Familia, der Diakonie und dem SkF Freiburg in einer Pressekonferenz am 6. Mai auf ein Präventionsangebot der Stadt in Sachen Geburtenkontrolle aufmerksam: Empfänger:innen von Bürgergeld, Grundsicherung oder Asylbewerberleistungen können mit Rezept für ein Verhütungsmittel ihrer Wahl bei einer der Beratungsstellen einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Voraussetzung: Sie leben in Freiburg.
In einem Gemeinschaftsprojekt hatten sich die Beratungsstellen 2009 für das Angebot stark gemacht und konnten den Gemeinderat 2011 dafür gewinnen. Leider wird dies jedoch immer weniger in Anspruch genommen. So haben im vergangenen Jahr gerade einmal 115 Frauen von rund 5.000 Anspruchsberechtigten eine Kostenübernahme für Verhütungsmittel beantragt – und dies, obwohl die Zahl ungewollter Schwangerschaften deutlich zugenommen hat.
„In der Regel ist es ja schön, wenn städtische Angebote weniger Kosten verursachen als veranschlagt. In diesem Fall ist aber zu befürchten, dass die sozialen Folgen (und Folgekosten) deutlich höher liegen, wenn das Angebot kostenloser Verhütungsmittel nicht genutzt wird und es zu ungewollten Schwangerschaften kommt,“ erklärte im Rahmen der Pressekonferenz Jana Kempf vom Amt für Soziales.
Es liegt die Vermutung nahe, dass die Bekanntheit des Angebotes abgenommen hat – möglicherweise auch durch Personalwechsel in den Frauenarztpraxen. Das möchten wir gerne ändern und sind deshalb mit der gemeinsamen Presseveranstaltung gezielt an die Öffentlichkeit gegangen, um darüber zu informieren und auch auf relevante Neuerungen hinzuweisen: So können nun auch Frauen aus stationären Mutter-Kind-Einrichtungen ab dem Alter von 22 Jahren eine Kostenübernahme für Verhütungsmittel beantragen und ganz neu leistungsberechtigte Männer die Kosten für eine Sterilisation erstatten lassen.
Nähere Informationen finden Sie auf der Presseseite der Stadt Freiburg und im
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